Nach der Zerstörung der römischen Ansiedlung Noviomagus-Treverorum durch Germanen in den Jahren um 275 n. Chr. wurde in konstantinischer Zeit (frühes 4. Jh. n. Chr.) ein Kastell errichtet. Die 112 x 131 m große Befestigung mit 13 Rundtürmen befand sich an strategisch wichtiger Stelle im Schnittpunkt einer Anlegestelle der spätantiken Moselschifffahrt mit der von Mainz über den Hunsrück nach Trier führenden Fernstraße.
Auf seiner Reise von Bingen nach Trier eröffnete sich dem römischen Dichter Decimus Magnus Ausonius (ca. 330-393 n. Chr.) ein beeindruckendes Panorama: "Und endlich erblickte ich Noviomagus (Neumagen) das berühmte Kastell des göttlichen Constantinus". All der Glanz darf aber nicht den Blick auf die realen Lebensumstände breiter Bevölkerungskreise an der Mosel trüben. Der unerhörte finanzielle Bedarf von Militär und Verwaltung hatte im 4. Jahrhundert zu einer Zwangswirtschaft und wirtschaftlichen Niedergang der Region geführt. Das Römische Kastell Neumagen - Militärische Bedeutung Das Festungswerk diente dem Schutz der ansässigen Bevölkerung und war von übergeordneter militärischer Bedeutung (Straßensicherung). Die massiven Fundamente beider Toranlagen weisen auf rechteckige Torbauten von 8-10 m Höhe hin. Leichte Bodenvertiefungen vor den Toren gehen auf Befestigungsgräben zurück. Angriffen mit Sturmleitern und Rammböcken wurde mit hohen und starken Mauern begegnet. Breite Zinnen boten den Verteidigern ausreichend Deckung. Für die Angreifer bedeutete ein Annäherung an das Festungswerk ein hohes Risiko die auf der Kastellmauer postierten Verteidiger waren höchst treffsicher.