Die Grammatiker werden wohl zunächst als private Hauslehrer vornehmer römischer Familien in Rom Eingang gefunden haben. Später mag sich daraus die Schule entwickelt haben. Ein Zwang zum Besuch solcher Schulen bestand nicht. Auch kümmerte sich der Staat nicht um ihre Ausstattung. Im sogenannten Schulrelief unterrichtet ein Lehrer, der aufgrund seines Bartes und der feinen Locken als Grieche eingeschätzt wird, wahrscheinlich Schüler unterschiedlicher Altersstufen. Feinere Gewänder und Buchrollen der sitzenden Knaben weisen auf ältere Schüler hin, die einfache Tunika und ein Bündel Schreibtäfelchen in der Hand des stehenden Knaben auf einen jüngeren Schüler.
Das Fragment zählt zu den vielen Relief- und Inschriftsteinen aus dem 2. - 4. Jh. n. Chr. - ursprünglich römische Grabdenkmäler - die in den Fundamenten eines römischen Kastells verbaut waren und Ende des 19. Jahrhunderts in Neumagen-Dhron ausgegraben wurden.