Auf rund 17 m Länge ist hier noch die Innenkante der spätrömischen Umwehrung erhalten. Im südlichen Abschnitt hat sich offenbar – analog zur Ostflanke – der Ansatz des mitteleren Westturmes erhalten. Die Mörtelreste und verwendeten Baumaterialien lassen diesen Abschnitt der Westflanke zuordnen.
Gerade in den letzten Jahren konnten im Moseltal insgesamt 19 spätrömische Befestigungen nachgewiesen werden. Mittelalterliche Burgen waren bis dahin bezüglich eventueller Vorgängerburgen keiner näheren Betrachtung unterzogen worden. Erst eine Begehung der Hänge unterhalb der mittelalterlichen Burgen erbrachte unter den Oberflächenfunden auch zahlreiche spätrömische Keramikscherben. Sie waren ein Indiz dafür, dass bei der Errichtung der mittelalterlichen Burganlagen die römischen Schichten älterer Vorgängerbefestigungen weitestgehend in die Hänge planiert worden waren.
Die verschiedenen Plätze dienten weniger als Zufluchtsort in unruhigen Zeiten, sondern waren vielmehr Teil eines militärischen Konzeptes, das im Moseltal die Errichtung einer ganzen Kette solcher Befestigungen auf leicht zur verteidigenden Bergspornen vorsah. Initiator dieses Systems war wohl der erste in Trier residierende Kaiser, Constantius I. (293-306), der die Anlagen um 300 n. Chr. zum Schutze einer frequentierten Wasserstraße (Mosel) und der neuen Kaiserresidenz errichten ließ. Für eine systematische geplante Errichtung spricht auch, dass die Anlagen vor allem an der Untermosel untereinander nahezu gleichmäßige Abstände von rund 5 römischen Meilen (= 7,5 km) aufweisen und von Ufer zu Ufer springen.
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Roman forti cations in the Moseltal
Evidence of a total of 19 late Roman forti cations has been uncovered in the Moseltal. They formed part of a military plan devised by the first emperor to reside in Trier, Constantius I (293 - 306), to secure the Moselle and the imperial residence in Trier.