Komponist und katholischer Kirchenmusiker

Hermann Schroeder, 1904 in Bernkastel geboren und 1984 in Bad Orb gestorben, zählt zu den bedeutendsten deutschen katholischen Kirchenkomponisten des 20. Jahrhunderts. Er wuchs in einem der Musik aufgeschlossenen Elternhaus auf und erhielt in jungen Jahren erst Klavier, - später dann Orgelunterricht. Nach dem Abitur studierte er zunächst Theologie, später dann an der Kölner Musikhochschule Kirchen- und Schulmusik. 

Schroeder machte sich bald nach dem Studium einen Namen als Komponist, Organist und Verfasser grundlegender Artikel zur Reform der Kirchenmusik. 1938/39 war er Domorganist in Trier, später dann Direktor der Trierer Städtischen Musikschule.

Nach dem Krieg wirkte Schroeder als Organist und Chorleiter, 1948 wurde er Professor an der Musikhochschule in Köln. Zu seinen Studenten im Bereich Tonsatzunterreicht zählte Karlheinz Stockhausen. Schroeder lehrte gleichzeitig als Lektor am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Bonn und veröffentlichte musiktheoretische Lehrbücher. 1984 wurde er Mitglied des Ehrenrates des Deutschen Musikrats.

Schroeders Musikstil ist geprägt vom Prinzip der sogenannten freien Tonalität und weist Parallelen zu Paul Hindemith, Harald Genzmer oder Ernst Pepping auf. Neben 40 Messen schrieb er zahlreiche Motetten und Choralbearbeitungen und deutschsprachige Passionen. Sein 100 Kompositionen umfassendes Orgelwerk enthält zahlreiche kleine Orgelstücke, Choralbearbeitungen für den Gottesdienst und Kompositionen über gregorianischen Themen. 

Geehrt und ausgezeichnet wurde Hermann Schroeder u.a. mit dem Robert-Schumann-Preis der Stadt Düsseldorf (1952), der Ehrendoktorwürde der Universität Bonn (1974), dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1975) und Mérite Européen durch den Europatag in Luxemburg (1982).

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An der Seite des Elternhauses am Gestade 11A befinden sich eine Büste und eine Gedenktafel für den Komponisten. Sie wurde von der Hermann Schroeder-Gesellschaft mit Unterstützung der Stadt und der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues bei dem Kölner Bildhauer Sebastian Probst in Auftrag gegeben und am 22. September 2024 eingeweiht.