Die Burg Landshut gehört zu den beliebtesten Ausflugsziele für Moselurlauber. Kein Wunder, beim Anblick der majestätischen Burgruine auf dem Burgberg, hoch über der Altstadt von Bernkastel, kann einen schon zum Träumen und Schwärmen bringen. Beleibt ist sie außerdem als Foto-Hotspot - kein Wunder bei der Lage - und, dank des aussichtsreihen Restaurants in der Burg, als ausgezeichnete Wahl zum Essengehen. Zu erreichen ist sie zu Fuß, mit dem leuchtend-gelben Burg Landshut-Express und dem Auto. Die Burg Landshut bietet einen barrierefreien Rundweg um die Anlage, auf Informationstafeln erfahren die Besucher interessante Details zur Historie.

Geschichte und Geschichte
Die heutige Burg wurde im 13. Jahrhundert erbaut und diente ursprünglich als Residenz der Trierer Erzbischöfe. Die Ursprünge der Burg gehen allerdings viel weiter zurück. Im Juni 2012 wurden bei routinemäßigen Arbeiten an der Außenbefestigung (dem sog. Zwinger) der Burgruine Landshut ungewöhnlich massive Reste einer römischen Befestigung (Kastell) gefunden. Archäologen datieren diese Überreste, die in die mittelalterlichen Bauten integriert wurden, ins ausgehende 4. und frühe 5. Jahrhundert. Aufgrund der bisherigen Ergebnisse lässt sich eine rechteckige, rund 60 x 30 Meter große Befestigung rekonstruieren, in die fünf oder sechs fast quadratische Türme integriert waren.
Diese Türme sind in ihrer Bauweise sehr ungewöhnlich und kaum mit der Spätantike oder gar dem Mittelalter in Verbindung zu bringen. Sie lassen sich nur vergleichen mit spätrömischen Kastellen, wie sie z. B. in Ludwigshafen oder Passau gefunden wurden. Zwei Glas- und Keramikfunde lassen darauf schließen, dass die Mauern aus dem späten 4. oder frühen 5. Jahrhundert stammen. Auf sogar eine vorrömische Nutzung lassen die Funde eines Steinbeils aus Tonschiefer und handgemachter Scherben schließen.


Die Burg als Teil eines militärischen Gesamtkonzepts
Bisher lassen sich 19 oberhalb der Mosel gelegene spätrömische Bergbefestigungen nachweisen, die Burg Landshut ist eine davon. Sie diente wohl nicht als Zufluchtsort, sondern als Teil eines militärischen Konzeptes. Im Moseltal wurde – in gleichmäßigen Abständen - eine ganze Kette von Bergbefestigungen angelegt, sowohl zum Schutz der Mosel – die als Wasserstraße sehr wichtig war – als auch der neuen Kaiserresidenz in Trier. Als Initiator gilt Kaiser Constantius I. (293-306).
Das Kastell in Bernkastel wurde von der mittelalterlichen Kernburg – deren Ruine wir heute noch sehen können – nur teilweise überbaut. Deshalb ist es die erste Bergbefestigung im Moseltal, deren Umfang und Grundriss genau bekannt ist.

1276

von Heinrich von Finstingen erbaut

235

Meter über Normalhöhennull

1

Römisches Kastell als Vorläufer der heutigen Burg

Führung auf der Burg Landshut

Wenn Sie so „richtig“ in die reiche Historie der Burg Landshut eintauchen möchten, ist die Burg-Führung genau das Richtige! Sorgsam ausgebildete Stadtführerinnen und Stadtführer informieren kompetent und kurzweilig. 

Restaurant auf der Burg Landshut

Das Restaurant in der Burg Landshut bietet nicht nur köstliche Speisen und Getränke, sondern auch einen spektakulären Ausblick über die Stadt Bernkastel-Kues und das gesamte Moseltal. Genießen Sie also bei herrlicher Aussicht eine gutes Glas Moselwein.

Schon gewusst

Zur Burg Landshut kommen Sie mit dem Auto, zu Fuß und dem Burg Landshut-Express!

Barrierefreier Rundgang um die Burg Landshut

Der Gang rund um die Burg Landshut garantiert nicht nur grandiose Ausblicke. Auf Schautafeln wird außerdem die Geschichte der Burg, ihrer Herkunft und Besonderheit unterhaltstam erklärt. In Wort und Bild.

Die Ruinen der mittelalterlichen Burg Landhut, ein Bruchsteinbau, dem nach allen Seiten ein zwingerartigen Vorbau vorgelagert ist, beherrscht den Bergsporn. Zudem sind im Norden auf einer tiefer gelegenen Terrasse Reste einer Vorburg nachgewiesen.

In die Wehrmauer der Kernburg ist ein 30 m hoher Bergfried integriert. Zwischen Wehrmauer und Zwinger wurden umfangreiche Reste einer älteren Befestigung freigelegt, deren massives Mauerwerk mit seinen schwer zu bearbeiteten Quarzitsteinen an die Bautechnik spätantiker Befestigungen erinnert. Ungewöhnlich sind die diagonal in die Umwehrung integrierten quadratischen Türme, für die im spätantiken Befestigungswesen vergleichbare Parallelen bekannt sind.

Es liegt nahe in diesen Bauresten das vom Geographen von Ravenna überlieferte „Princastellum“ zu sehen. Es wäre somit die erste Bergbefestigung des Moseltals, deren Grundriss wir näher kennen. Dies verdanken wir der Tatsache, dass die spätrömischen Reste nur teilweise von der mittelalterlichen Kernburg überbaut wurden.

Die Fundamente des Bergfrieds weisen zahlreiche Reste einer älteren Mauer aus mächtigen schwer zu bearbeitenden Quarzitsteinen* auf. Ursprünglich gehörten sie wie einzelne im aufgehenden Mauerwerk wieder verwendete Steine zu dem an dieser Stelle vermuteten südöstlichen Turm der spätantiken Befestigung „Princastellum“.

*Quarzit zeichnet sich durch relativ große Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen aus und war auf Grund seiner Härte schon in der Steinzeit ein recht  brauchbarer Ersatz für Feuerstein.

Spätantike Ruinen

Die Ruinen der mittelalterlichen Burg Landshut, ein Bruchsteinbau, dem nach allen Seiten ein zwingerartigen Vorbau vorgelagert ist, beherrscht den Bergsporn. Zudem sind im Norden auf einer tiefer gelegenen Terrasse Reste einer Vorburg nachgewiesen.

In die Wehrmauer der Kernburg ist ein 30 m hoher Bergfried integriert. Zwischen Wehrmauer und Zwinger wurden umfangreiche Reste einer älteren Befestigung freigelegt, deren massives Mauerwerk mit seinen schwer zu bearbeiteten Quarzitsteinen an die Bautechnik spätantiker Befestigungen erinnert. Ungewöhnlich sind die diagonal in die Umwehrung integrierten quadratischen Türme, für die im spätantiken Befestigungswesen vergleichbare Parallelen bekannt sind.

Es liegt nahe in diesen Bauresten das vom Geographen von Ravenna überlieferte „Princastellum“ zu sehen. Es wäre somit die erste Bergbefestigung des Moseltals, deren Grundriss wir näher kennen. Dies verdanken wir der Tatsache, dass die spätrömischen Reste nur teilweise von der mittelalterlichen Kernburg überbaut wurden.

Funktion der Burganlage

An dieser Stelle konnten noch Spuren des beim Bau der mittelalterlichen Burg weitgehend zerstörten Südwestturmes freigelegt werden.
Zahlreiche Kleinfunde, zumeist Keramikscherben datieren ins frühe 4. bis zum ausgehenden 5. Jahrhundert. Auffallend ist ein hoher Anteil von Feinkeramik (Terra Sigillata). Dieses beliebte Tafelgeschirr mit dem charakteristischen glänzendroten Überzug erreicht bei Militäranlagen, wie auch in Bernkastel, oft ein Drittel bis zur Hälfte des gesamten Keramikbestandes. Die Terra-Sigillata Schüsseln zeigen an den Außenwänden schachbrettartigen Dekorationen, die mittels eines Rollrädchens hergestellt wurden. Einige der Rädchenmuster sind auch von anderen Befestigungen des Moseltals belegt, so dass sie mit gleichen Lieferungen versorgt wurden. Bemerkenswert ist noch die Scherbe eines Glasgefäßes mit aufgelegten Fadenspiralen, die in die Zeit um 400 datiert.
Den bedeutendsten Fund bildete eine nahezu vollständige Gürtelgarnitur, die vor 1940 beim Rigolen unterhalb der Nordspitze der Burg gefunden wurde und wegen ihrer Vollständigkeit, ursprünglich aus einem Körpergrab stammen sollte. Vergleichbare Militärgürtel sind auch auf dem Constantinbogen in Rom abgebildet. Charakteristisch sind ihre propellerförmigen Zierbeschläge, die sich in diesem Falle zwei Varianten zuordnen lassen. Bei der mindestens siebenteiligen Gürtelgarnitur fehlt lediglich die obligatorische Riemenzunge.

Das spätantike Kastell

Auf rund 17 m Länge ist hier noch die Innenkante der spätrömischen Umwehrung erhalten. Im südlichen Abschnitt hat sich offenbar – analog zur Ostflanke – der Ansatz des mitteleren Westturmes erhalten. Die Mörtelreste und verwendeten Baumaterialien lassen diesen Abschnitt der Westflanke zuordnen.

Gerade in den letzten Jahren konnten im Moseltal insgesamt 19 spätrömische Befestigungen nachgewiesen werden. Mittelalterliche Burgen waren bis dahin bezüglich eventueller Vorgängerburgen keiner näheren Betrachtung unterzogen worden. Erst eine Begehung der Hänge unterhalb der mittelalterlichen Burgen erbrachte unter den Oberflächenfunden auch zahlreiche spätrömische Keramikscherben. Sie waren ein Indiz dafür, dass bei der Errichtung der mittelalterlichen Burganlagen die römischen Schichten älterer Vorgängerbefestigungen weitestgehend in die Hänge planiert worden waren.

Die verschiedenen Plätze dienten weniger als Zufluchtsort in unruhigen Zeiten, sondern waren vielmehr Teil eines militärischen Konzeptes, das im Moseltal die Errichtung einer ganzen Kette solcher Befestigungen auf leicht zur verteidigenden Bergspornen vorsah. Initiator dieses Systems war wohl der erste in Trier residierende Kaiser, Constantius I. (293-306), der die Anlagen um 300 n. Chr. zum Schutze einer frequentierten Wasserstraße (Mosel) und der neuen Kaiserresidenz errichten ließ. Für eine systematische geplante Errichtung spricht auch, dass die Anlagen vor allem an der Untermosel untereinander nahezu gleichmäßige Abstände von rund 5 römischen Meilen (= 7,5 km) aufweisen und von Ufer zu Ufer springen.

Die heutigen Reste der Burganlage gehen auf einen Bau zurück, der nach Überlieferung der Gesta Treverorum und aufgrund den chronologisch datierter Bauhölzer nach 1276 unter Erzbischof Heinrich von Vinstingen (1260-1286) begonnen und unter Kurfürst Balduin (1307-1354) um 1320 vollendet wurde.

Zuvor hatte noch Erzbischof Boemund I. (1286-1299) die Burg vergrößert und ausgebaut. Dominiert wird die Anlage vom 30 m hohen Bergfried, dem nördlich daran anschließenden Palas (Wohngebäude), einem Eckturm im Nordosten und einem vorspringenden Torbau mit doppeltem Rundbogen im Nordwesten. Die Ringmauer ist in weiten Teilen noch bis zum Wehrgang erhalten.

Im Jahre 1505 tritt in einem Erlass von Kurfürst Jakob II. (1503-1511) erstmals der Name „Landshut“ auf. Danach beginnt eine recht wechselhafte Geschichte.
1522 wurde die Burg von den Truppen Franz von Sickingens auf ihren Rückzug nach Trier erfolglos belagert. Während des Dreißigjährigen Krieges 1636 diente die Burg als Hauptquartier der katholischen Liga, ab 1639 wiederum der Schweden und Franzosen. 1674 war sie wieder in der Hand der Kaiserlichen und wurde während der Reunionskriege 1688 von den Franzosen erneut besetzt. Am 8. Januar 1692 wurde die Burg Landshut ohne Kriegseinwirkungen durch ein zufälliges Feuer, dessen Ursache ungeklärt ist, zerstört und endgültig aufgegeben.

Hier an der Nordflanke haben sich unter der mittelalterlichen Schildmauer noch Reste der spätrömischen Umwehrung erhalten. Westlich konnte jedoch weit unter dem heutigen Niveau der Nordwestturm angeschnitten werden.

Der hier wieder aufgestellte spätrömische Steinsarg aus hellem Sandstein wurde im März 2014 bei Planierungsarbeiten im Rahmen der Flurbereinigung rund 1,5 km nördlich der Burg angeschnitten. Die Fundstelle lag in Sichtweite unweit der Gemarkungsgrenze auf einer Terrasse rund 40 m über der Mosel.

Weitere Bestattungen konnten nicht beobachtet werden, so dass von einer Einzelbestattung auszugehen ist. Die Länge des Sarges beträgt 2,26 m, seine Breite 0,85 m, seine Höhe 0,68-0,70 m und die Stärke der Wandung 12-13 cm. Die Wände zeigten den bei römischen Quadern üblichen Bogenschlag. Der Trog maß in seinem Innern (lichte Weite) 1,99 m x 0,59 m x 0,53 m. Der bei der Entdeckung des Sarges von der Planierraupe zerbrochene Deckel (2,26 x 0,85 m) ist walmdachartig ausgebildet. Die Höhe des Giebels erreichte 0,26 m, die Stärke des Deckels am Rand rund 12 cm.

Außer den Resten des weitgehend vergangenen Skelettes wies der Sarg keine Beigaben auf. Da das Innere offenbar unberührt war, müssen wir davon ausgehen, dass der oder die Tote – wie im 4. Jahrhundert n. Chr. (vielleicht unter dem Einfluss des Christentums) häufig üblich - beigabenlos bestattet worden war.

An der Nordostecke der Befestigung konnten die Fundamente von zwei kleineren Türmen festgestellt werden, die vermutlich die Toranlage des spätrömischen „Princastellums“ bildeten. Sie standen wie die übrigen Türme diagonal zur Umwehrung und erreichten Grundflächen von 3,50 x 3,50 m (westlicher Turm) beziehungsweise von 3,80 x 4,20 m (östlicher untere Turm). Die größere Grundfläche des östlichen Turmes resultierte offensichtlich aus der stärkeren Hanglage. Die vermutete Torgasse zwischen den Türmen erreichte eine Breite von rund 2 m.
Die Toranlage war wie bei der Mehrzahl der vor- und frühgeschichtlichen Befestigungen so konstruiert, dass sich ein potentieller Angreifer – sofern er kein Linkshänder war – mit der rechten schildoffenen Seite der Befestigung nähern musste und daher nahezu ungeschützt den Verteidigern ausgeliefert war.

Auf eine ältere Toranlage des frühen 4. Jahrhunderts gehen vielleicht drei unmittelbar neben dem nordöstlichen Turm freigelegte Pfostenlöcher zurück, von denen eines mit römischem Material verfüllt war, das nach Entfernen des Pfostens in den Hohlraum des Loches nachrutschte.

Doppeltürmige Toranlage

Der Mittelturm der Ostflanke war mit einer Grundfläche von 5,30 x 5,00 m der größte aller Türme. Es liegt nahe, die bisher unbekannte Befestigung mit dem vom Geographen von Ravenna in seiner „Cosmographia“ überlieferten „Princastellum“ in Verbindung zu bringen. Sein Text lautet in der Übersetzung: „Ebenso liegen an dem Fluss Mosel, den wir in der Francia Rinensis erwähnt haben, die Orte Trier, Neumagen, Bernkastel, Karden und Koblenz“. Der unbekannte Geograph verfasste sein Werk in den ersten Jahrzehnten des 8. Jahrhunderts, bediente sich aber auch älterer Quellen aus der Zeit vor Chlodwigs Sieg über die Alamannen im Jahre 496.

Das „Princastellum“ wäre als „primumcastellum“, als das erste Kastell in der Provinz Belgica, zu deuten und zugleich namengebend für das spätere Bernkastel gewesen. Das neu entdeckte Kastell wäre nach Trier, Neumagen, Bitburg, Jünkerath und Wederath erst der sechste Ort in der Region, dessen antike Bezeichnung sich mit einer bestimmten Fundstelle in Verbindung bringen lässt.

Zur Innenbebauung lassen sich nur wenige Angaben machen. Von der östlichen Umwehrung zweigte rechtwinklig nach innen ein rund 0,60 m starker Mauerzug ab, an dessen Südseite ein Estrich anstieß. Er erinnert an kasemattenartige Einbauten, wie wir sie von spätrömischen Kastellen kennen. Unter dem Estrich lag eine ältere römische Schicht, die bei der Anlage der mächtigen Umwehrung gekappt wurde. Das darin geborgene Fundmaterial datiert die Errichtung der massiven Befestigungsmauern ins ausgehende 4. Jahrhundert.

Die Pfeiler der Burg

Burg Landshut - TOP Ausflugsziel an der Mosel